Zoom statt Hörsaal — die Ergebnisse

Am Dien­stag, den 15. Juni 2021, fan­den sich 28 Inter­essierte bei der Videokon­ferenz zum The­ma “Zoom statt Hör­saal? Studieren in Zeit­en der Pan­demie und danach” zusam­men.
Mit dabei waren aus dem Bere­ich Hochschule/Universität Prof. Dr. Dr. hc Michael Kubi­ciel, Lara Eck­stein und Katrin Bit­tl, aus der Poli­tik Katrin Staffler, MdB, Ste­fan Löwl, Lan­drat und Bern­hard Sei­de­nath, MdL.

Die wesentlichen Punkte/Probleme für die Studieren­den sind dabei:

  • starke psy­chis­che Belastung
  • fehlende soziale Kon­tak­te, ger­ade für Erstse­mes­ter sehr schlimm
  • Aus­gle­ich wie Sport etc. fehlen
  • Qual­itätsver­lust beim Lernen
  • keine Bib­lio­thek — nicht alle Lit­er­atur ist online verfügbar
  • die Prax­is fehlt (die Werk­statt bei Kun­st, die Bühne für The­ater­wis­senschaften, der Sport bei Sportwissenschaftlern, …)
  • Schwierigkeit­en bei der Online-Prüfung
  • das Lern­niveau und die Auf­nah­me­fähigkeit hängt viel vom Dozen­ten ab
  • Feed­back fehlt oft, teils vom Dozen­ten, aber auch von den Kommilitonen
  • die Gespräche zwis­chen­durch fehlen, sei es “Flur­funk”, in der Men­sa oder der Bibliothek
  • Stu­den­ten fühlen sich ver­nach­läs­sigt — wer­den nie erwäh­nt. Im Gegen­satz dazu wur­den die Prob­leme bei Schulen ständig disku­tiert und schnelle Lösun­gen gesucht…

Auch die Dozen­ten sehen ihre Probleme:

  • Zurück­kehren zur Präsenz ist schwierig: 1/3 wollen sofort zurück­kehren, 1/3 ist unentschlossen und 1/3 will im Online-Ler­nen bleiben, weil es dadurch in vie­len Fällen beque­mer und leichter ist — die Fahrt zur Uni ent­fallt und man kann von über­all die Vor­lesung hal­ten — “Online­un­ter­richt ist bequem für Dozenten”
  • Hier muss von der Poli­tik ein klares Sig­nal kom­men bzw. ein Zeichen geset­zt wer­den, dass Präsenz wieder der Nor­malzu­s­tand sein muss und Online die Ausnahme.
  • Der “Arbeit­splatz” zu Hause ist nur für wenige Stu­den­ten geeignet. Viele wohnen in ein­er WG, wo man sel­ten Ruhe find­et, ger­ade wenn es um Online-Prü­fun­gen geht.
  • Staat­sregierung muss für den Hör­saal die Abstand­sregeln über­denken. In der Schule kön­nen zur Zeit 30 Schüler im Klassen­z­im­mer unter­richtet wer­den, im Hör­saal nicht.
  • in vie­len Bere­ichen sind die Prak­ti­ka ent­fall­en oder wur­den stark reduziert.
  • Wer­den “Kreative Phasen” benötigt, so ist dies im Online­un­ter­richt nur schw­er bis gar nicht möglich

In der Diskus­sion hat sich ein klar­er Auf­trag an die Poli­tik herausgestellt:

  • Klares Sig­nal von der Politik
    -> Min­destab­stand neu regeln
    -> Lüften wie bei Schulen, Luftreiniger, …
    -> Präsenz muss Vor­rang haben
  • Psy­chis­che Belas­tung reduzieren
  • Stu­den­ten auch “wichtig” nehmen
  • Wie kann man dafür sor­gen, dass die näch­ste Gen­er­a­tion darunter nicht leidet.
  • Inklu­sion an der Uni “im Hin­terkopf” behal­ten, beispiel­sweise das Aufze­ich­nen von Vor­lesun­gen etc., so dass man diese auch bei gesund­heitlichen Prob­le­men im Nach­hinein ver­fol­gen kann.

Frau Staffler hat den Auf­trag qua­si als “Hausauf­gabe” mitgenom­men und wird hof­fentlich bald Lösun­gen vorstellen können.

Faz­it
Ins­ge­samt muss man sagen, dass es eine sehr inter­es­sante und auf­schlussre­iche Ver­anstal­tung war, die gezeigt hat, wo Studierende und Dozen­ten Prob­leme haben bzw. bei Studieren­den sehen. Mit dieser Ver­anstal­tung wollen wir die Poli­tik und die All­ge­mein­heit darauf aufmerk­sam machen.

Von Seit­en des AKS und der MU ein her­zlich­es Dankeschön an die Ref­er­enten und die Teilnehmer.
Für die Ref­er­enten gab es als kleines Gast­geschenk einen  AKS-Unter­set­zer, den MU-Taler und entsprechend viel “Scho­ki” als Nervennahrung.

 

Kopf­bild: pix­abay ISDiva

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