Dem Mittelstand eine Stimme verleihen: Das Gastgewerbe

aktu­al­isiert: 04.02.2021

mit Dr. Thomas Gep­pert, Lan­des­geschäfts­führer des DEHOGA Bay­ern am Mittwoch, 27. Jan­u­ar 2021, von 18.30 bis ca. 20 Uhr

Ein­ladung als PDF

Diese Sitzung wird Coro­na-bed­ingt wieder als Videokon­ferenz mit­tels Cis­co-Webex durchgeführt.

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Ergebnisbericht

Die Mit­tel­stands-Union Ober­bay­ern hat gemein­sam mit weit­eren Bezirksver­bän­den ein neues dig­i­tales Ver­anstal­tungs­for­mat etabliert. Unter dem Mot­to „dem Mit­tel­stand eine Stimme ver­lei­hen“ wird zu rel­e­van­ten The­men und Prob­le­men der Mei­n­ungs- und Gedanke­naus­tausch zwis­chen Mit­tel­stand und Poli­tik angekurbelt. Auf­takt war am 27. Jan­u­ar mit dem Lan­des­geschäfts­führer des DEHOGA Bay­ern und gle­ichzeit­ig MU-Bezirksvor­sitzen­den von Ober­bay­ern, Dr. Thomas Gep­pert, zu dem von der Pan­demie beson­ders getrof­fe­nen Gast­gewerbe. An der Videokon­ferenz nah­men knapp 100 Mit­glieder der MU-Bezirksver­bände Ober­bay­ern, München und Mit­tel­franken mit ihren jew­eili­gen Bezirksvor­sitzen­den, sowie einige Ehrengäste und MIT-Mit­glieder teil, um zu disku­tieren und gemein­sam eine Strate­gie zu entwick­eln. Auch der Lan­drat von Ebers­berg Robert Niedergesäß, die Bun­destagsab­ge­ord­neten Thomas Erndl, Bern­hard Loos und Alois Rain­er sowie die Land­tagsab­ge­ord­neten Flo­ri­an Oßn­er und Wal­ter Taubened­er und der ehe­ma­lige bay­erische Finanzmin­is­ter Georg Fahren­schon nah­men teil.

Dr. Thomas Gep­pert umriss zunächst die Bedeu­tung von Gas­tronomie und Hotel­lerie in Bay­ern: Mit 447 000 Erwerb­stätige ist das Gast­gewerbe nicht nur das Rück­grat der heimis­chen Touris­muswirtschaft, son­dern auch ein­er der wichtig­sten Beschäf­ti­gungsmo­toren in allen Regio­nen Bay­erns. Der Lock­down hat zudem gezeigt, wie regionale Wirtschaft­skreis­läufe zusam­men­hän­gen. Das Gast­gewerbe ist nicht nur system‑, son­dern zudem leben­srel­e­vant. Man habe nach dem ersten Lock­down funk­tion­ierende Hygien­ekonzepte entwick­elt. Umso bit­ter­er war das erneute unver­schuldete Schließen im Novem­ber. Die zuge­sagten Entschädi­gun­gen für dieses „Son­deropfer“ kamen auf­grund von Soft­warefehlern viel zu spät. Der vorgeschla­gene Weg über die Finanzämter wurde lei­der nicht genutzt. Seit zwei Wochen kom­men die drin­gend benötigten Gelder bei den Betrieben endlich an. Dank der IHK als Bewil­li­gungsstelle kon­nten Ver­säum­nisse der Poli­tik kom­pen­siert wer­den. Dies war drin­gend nötig, denn drei Vier­tel aller gas­tronomis­chen Betriebe haben Exis­ten­zangst – ein Vier­tel denkt sog­ar daran, ganz aufzuhören. Dies ergab eine Umfrage im bay­erischen Gastgewerbe.

Zen­trale Forderun­gen des Abends waren, die direkt Ein­fluss in die poli­tis­chen Entschei­dung­sprozesse nehmen:

  1. Aus­set­zung oder zumin­d­est Erhöhung der Gren­ze sowohl der Klein­bei­hil­fen auf 5 Mio. Euro, als auch des Tem­po­rary Frame­work auf 10 Mio. Euro, weil son­st wohl keine Ret­tungs­gelder bei den Betrieben mehr ankom­men. Diese Forderung kon­nte durch eine Erhöhung des Bei­hil­fer­ah­mens wenige Tage später erfüllt werden.
  2. Dauer­hafte reduzierte Umsatzs­teuer auch auf Getränk. Dies ist die einzige Möglichkeit, aus eige­nen Kräften die Über­schul­dung der Betriebe mit­tel­fristig in den Griff zu bekom­men und das Gast­gewerbe in eine gute Zukun­ft nach Coro­na zu führen.
  3. Mis­ch­be­triebe (Brauereigasthöfe) sollen kün­ftig wie Mis­ch­be­triebe mit Bäck­ereien oder Met­zgereien behan­delt und finanzielle Hil­fen gewährt wer­den. Auch ver­bun­dene Unternehmen soll­ten nicht nur als Gesamtver­bund betra­chtet wer­den, son­dern jede Betrieb­sstätte einzeln.
  4. Über­brück­ung­shil­fe III muss insb. um die Kom­po­nente eines Unternehmer­lohns nachgebessert wer­den und schnell­st­möglich beantragt wer­den können.
  5. Das Hotel- und Gast­stät­tengewerbe braucht einen Fahrplan für eine echte Öff­nungsper­spek­tive, und zwar möglichst schnell.

Der ein­dringliche Appell des DEHOGA-Lan­des­geschäfts­führers lautete: Keine falsche deutsche Beschei­den­heit wie bei der Beschaf­fung des Impf­stoffs durch die EU oder falsche Beschei­den­heit im Bei­hil­fer­ah­men, denn in vie­len anderen Län­dern gibt es keine ver­gle­ich­bare mit­tel­ständisch geprägte Wirtschaftsstruktur!

Die Teil­nehmer äußerten große Zufrieden­heit mit dieser gelun­genen und mit rund 1,5 Stun­den Dauer zügig durchge­führten Web-Video-Kon­ferenz. Jet­zt gilt es, sich um eine sichere und gerechte Öff­nungsstrate­gie zu küm­mern. Der Dringlichkeit­santrag der Regierungs­frak­tio­nen CSU und FW im Land­tag, wonach die Staat­sregierung gebeten wird, ein Konzept für eine sichere und gerechte Öff­nungsstrate­gie zu erar­beit­en, muss umge­set­zt wer­den. Sowohl Mit­tel­stands-Union als auch der DEHOGA ste­hen hier gerne bera­tend zur Ver­fü­gung und haben Konzepte in der Schublade.

Die näch­ste Ver­anstal­tung aus der Rei­he „dem Mit­tel­stad eine Stimme ver­lei­hen“ find­et am 11. Feb­ru­ar zum The­ma Einzel­han­del statt. Als Ref­erenz hat der Haupt­geschäfts­führer des Han­delsver­ban­des Bay­ern Wolf­gang Puff fest zugesagt.

 

 

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